Ganz Berlin schläft? .... oder KANGEIKO Berlin 2020
Wir befinden uns im Jahr 2020. In den frühen Morgenstunden der kalten zweiten Januarwoche. Ganz Berlin schläft tief und fest. Ganz Berlin? Nein! Eine kleine Gruppe tollkühner Budoka hört nicht auf, dem eigenen „inneren Schweinehund“ unerbittlichen Widerstand zu leisten. Pünktlich um 6:00 Uhr morgens von Montag bis Freitag findet sich die eingeschworene Gemeinschaft aus allen Teilen Berlins und sogar aus der anliegenden Provinz
Brandenburg zum KANGEIKO Berlin 2020 im Sportstudio NIPPON in Berlin-Steglitz ein. KANGEIKO, ein traditionelles Element der klassischen japanischen Budoausbildung – frühmorgentliches Training im Dojo während des kältesten Monats des Jahres. Nach der Premiere 2010 und 2011 im Dojo des Arashi JKC Berlin, lädt Organisator Michael von der Heydt seit 2012 alljährlich zum Wintertraining bei NIPPON. Gefolgt von einer persönlichen Begrüßung aller Teilnehmer durch
den Hausherren Andreas Sparmann, begann jede Trainingseinheit pünktlich um 6:00 Uhr mit einem kurzen wärmenden Winterlauf, um sich anschließend mit dampfendem Haar um 6:15 Uhr auf der Matte einzufinden. Wärmende Unterkleidung, Strümpfe oder Mattenschuhe unter dem „Dogi“ sind verpönt. Und jeweils knapp eine Stunde ignorierten die anwesenden Budoka die Kälte und konzentrierten sich motiviert auf das Training. Im Mittelpunkt stand jeden Morgen eine festgelegte Budodisziplin. Wulf Karstädt (6. Dan) eröffnete am Montag den Trainingszirkel mit einer körperintensiven Einführung in die betont physischen Anforderungen des Judo („der sanfte Weg“), angereichert mit faszinierenden Anekdoten aus dem Munde eines populären Berliner Wettkampfveteranen. Am Dienstagmorgen führte Peter Nawrot (5. Dan) die Trainingsgruppe quer durch die faszinierende Philosophie und die Grundbewegungen des Tendoryu Aikido (frei übersetzt: „der Weg zur Harmonie der Kräfte“). Frank Möller (6. Dan), JVB-Landestrainer und u.a. Olympia-Dritter 1996, leitete am Mittwoch eine besonders schweißtreibende Praxiseinführung in die betont physischen Anforderungen des Judo („der sanfte Weg“). Und Boris Mahn (4. Dan) vermittelte am Donnerstag mit viel Humor und in beeindruckender Klarheit die Grundtechniken des Karate bzw. Karatedo („der Weg der leeren Hand“). Am Ende einer bemerkens-wert vielfältig fordernden Woche, schloss sich am Freitagmorgen der Kreis mit ausgewählten Praxisübungen aus die Welt des Jiu Jutsu („die sanfte Kunst“). Geleitet vom besonders vielseitig ausgebildeten René Dietz <2. Dan Jiu Jutsu | 2. Dan Karate | 1. Dan Judo>, der an diesem Tag gleichzeitig seinen 50ten Geburtstag feierte! Als krönender Abschluss folgte Samstagmittag ein gemeinsames japanisches Essen mit Ehrung aller erfolgreichen Teilnehmer als „Großmeister der Überwindung des Inneren Schweinehundes“. Was bleibt, ist die faszinierende Erfahrung der vielfältigen körperlichen und mentalen Anforderungen des Budo. Und die hierdurch gewonnene Motivation, Kraft und Sicherheit für die persönlichen Ziele und Herausforderungen des neuen Jahres und die Vorfreude auf das Berliner KANGEIKO 2021.
Überblick Wochenprogramm
kurzer Winterlauf Mo - Fr | 06:00 Uhr - 06:15 Uhr
Budoprogramm Mo - Fr | 06:15 Uhr - 07:15 Uhr:
MO: Judo geleitet von Wulf Karstädt <6. Dan>
DI: Tendoryu Aikido geleitet von Peter Nawrot <5. Dan>
MI: Judo geleitet von Frank Möller <6. Dan>
DO: Karate geleitet von Boris Mahn <4. Dan>
FR: Jiu Jutsu geleitet von René Dietz <2. Dan Jiu Jutsu | 2. Dan Karate | 1. Dan Judo>
Sauna + Tee (Mo - Fr) | 07:15 - 08:00 <optional>
Rückfragen gerne direkt an michaelvonderheydt@gmail.com
Autor: Michael von der Heydt
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